Gilbert Handler Gesang, Elektronik
Günther Rabl elektronische Alchemie
Feitag 23. März 2018 / Mýtna 1, Slovenský rozhlas Bratislava
19:30 hod.
sonicART CONCERT | Die Relativitätstherapie | <- more about IFEM 2018 …
Foto: Martin Marenčin
PROGRAM:
0) Intro: Early Bird Satellite (André Brasseur)
Das war die erste Schallplatte, die ich mir 1965, im Alter von 12 Jahren von meinem Taschengeld gekauft habe. (Von der originalen Schallplatte, so zerkratzt, wie sie ist). G.R.
1) The Pusher (Hoyt Axton)
berühmt durch die Band Steppenwolf im Film Easy Rider
2) Tob in Wilhering (Rabl)
3) Das Abschaumlied (Rabl/Handler)
“Oben ist immer der Abschaum …”, nach der Melodie eines österreichischen Volksliedes, mit Straßenaufnahmen aus Kairo
4) Kaiserquartett, Bummerlied
Das originale Volkslied, aber diesmal zu Josef Haydn’s Kaiserquartett
“Einer hat immer das Bummerl …” (‘Bummerl’ nennt man es, wenn man beim Kartenspiel keinen Stich macht)
5) Summertime Blues (Eddie Cochran)
6) Stellts meine Ross in Stall (Wunsch/Savara)
trauriges Wienerlied über einen Fiaker (Kutscher), der von seinen Pferden Abschied nimmt
7) Mercedes Benz (Janis Joplin)
“O Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz …”
8) Olles Ans (Rabl/Handler)
depressives Wienerlied: es ist alles egal …
9) Sympathy for the Devil (Rolling Stones)
Mick Jagger hat den Song geschrieben, nachdem er Michail Bulgakovs ‘Der Meister und Margarita’ gelesen hat. Der Rhythmus wird hier auf einer alten Schreibmaschine gespielt.
10) Economy (Rabl/Handler)
mit der Begrüßung der Ausserirdischen in verschiedenen Sprachen (von der ‘Golden Record’, die seit 1977 mit der Raumsonde Voyager 1 im All unterwegs ist)
11) Kleine Taube (Rabl/Handler)
12) Worms (englisches Volkslied)
13) Hey Du (Rabl Handler)
Der Background-Chor von Jimi Hendrix’ ‘Hey Joe’ trifft auf ein Silvester-Feuerwerk
“Hey du, wo gehst du hin mt dem Geld in deiner Hand ? – Ich bring es meiner Schwiegermutter, die hat ein Konto in Liechtenstein ….”
Günther Rabl
Gilbert Handler
Die Relativitätstherapie (Achtung: nicht ‘-theorie’ !) , gegründed 2004, ist ein Langzeitprojekt des Sängers und Performers Gilbert Handler und des Komponisten und Computermusik-Spezialisten Günther Rabl.
Seit mehr als einem Jahrzehnt durchforsten die beiden Musiker/Komponisten die Wühlkisten der internationalen Musikproduktion – von Schellack bis Internet – und konfrontieren, ‘relativieren’ die entlegensten Genres und Stile zueinander und mit den Klängen der Welt schlechthin.
Da trifft Richard Wagner auf Eric Dolphy; John Lennon auf Josef Mathias Hauer; ein österreichisches Volkslied auf Fieldrecordings aus Kairo; Frank Zappa auf Wolfgang Amadeus Mozart; oder Jimmi Hendrix’ Background-Chor auf ein Silvester-Feuerwerk.
Das Resultat dieser Arbeit sind Eigenkompositionen, Cover-Versionen und Remixes legendärer Hymnen aus Klassik, Rockmusik und Wienerlied, mit oft aberwitzigen Texten.
Die enorme Stimmgewalt des Gilbert Handler – sie reicht vom satten Bariton bis zum schrillen Diskant, erweitert durch Obertongesang und afrikanische Gesangstechniken – trifft auf die digitale Hexenküche des Günther Rabl.
“Eine Naturgewalt”, stellte ein Konzertbesucher 2012 trocken fest. Fürwahr. Zwei Titanen treten hier gegeneinander an und schaffen etwas, das man nur mit einem Wort umschreiben kann: Unglaublich !
Gilbert Handler
Komponist, Sänger, Elektromusikant
Gilbert Handler wurde 1972 in Klosterneuburg bei Wien geboren. Studium der Computermusik und experimentelle Medien am Institut für Experimentelle Musik an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien sowie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien.
Seit 1999 Kompositionen und Engagements für Tanz- und Theaterstücke, u. a. am Volkstheater Wien, Theater Phönix in Linz, Schauspielhaus Graz, Kampnagel Hamburg, Schaubühne Berlin, Schauspielhaus Dresden, sowie für Festivals in Zürich, Skopje, Kairo und Nairobi.
Weiters Kompositionen für Filme (z.B. Tag und Nacht von Sabine Derflinger) und Hörspiele (z.B.Käfergräber von Thomas Arzt / Andreas
Jungwirth).
Seit 2002 enge Zusammenarbeit mit Günther Rabl im Rahmen des Projekts „Relativitätstherapie“.
Auszeichnungen und Preise:
2005 Theodor Körner Preis für Viele Zungen, eine Sprache
2010 „Goldener Sputnik“ in der Kategorie „Bestselling Soundtrack“ für die Filmmusik zu Tag und Nacht von Sabine Derflinger.
2014 Nestroypreis für die beste Bundesländer-Produktion (Höllenangst, Regie: Susanne Lietzow, Theater Phönix/Linz), für die Gilbert Handler die Musik komponierte und live als Sänger in Erscheinung trat.
2016 erhielt Gilbert Handler den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich in der Sparte Musik.
Günther Rabl *1953 in Linz
HTL Elektrotechnik in Linz, Musiker
Autodidakt am Kontrabass ab dem 16. Lebensjahr
1973-75 Bassist in der Band um den Saxofonisten Leszek Zadlo, Konzerte in Österreich, Deutschland, Ungarn und Polen
1976-78 Zusammenarbeit mit Musikern der europäischen Freejazz-Szene, Duo mit dem Geiger Paul Fickl (Steirischer Herbst, Musee de l’Art Moderne Paris, Tage Freier Musik Moosham)
Solo-Performances mit Kontrabass, Tonband und Diaprojektionen von Renate Porstendorfer, Aufführungen in Österreich und Kroatien
1978-80 Improvisations-Trio mit Friedrich Gulda und Ursula Anders (Konzerthaus Wien, Kongresshaus Salzburg, Liederhalle Stuttgart)
Komponist
1974/75 Lehrgang für Elektroakustik und experimentelle Musik an der Musikhochschule Wien (Dieter Kaufmann, Hellmut Gottwald)
1976 Gründung eines eigenen Experimentalstudios
Seit 1980 vorwiegend Beschäftigung mit Tonbandkomposition und Computermusik (siehe Werkliste)
Aufführungen (Auswahl)
Theatre Recamier, Paris (1977) / Goetheinstitut, Montevideo (1977) / Szene der Jugend, Salzburg (1978) / Tage Freier Musik, Moosham (1978) / Palais Erzherzog Karl, Wien (1983,85) / Konzerhaus Wien (1986,95) / Philharmonie München (1987) / Technisches Museum, Wien (1989) / EXPO ’92, Sevilla (1992) / Offenes Kulturhaus, Linz (1992) / Ars Elektronica, Linz (1994) / IFEM, Bratislava (1993,95) / Absolute Musik, Allentsteig (1988,89,96) / Music and Technic, Taipei (1996) / Alternativa, Moskau (1998) / Brucknerhaus Linz (1999) / Kunsthalle Krems (1999) / Altes Rathaus, Linz (2000) / Odeon, Wien (2002) / Sporthalle 1030, Wien (2002,03) / Open Cube, Graz (2002) / Tylos Garage, Backwoods (2003-2007) / dieTheater, Wien (2004,2005) / Theater im Nestroyhof, Wien (2007) / TU Wien (2008-2010) / Konzerthaus Wien (2010) / Brucknerhaus Linz (2013)
Programmieren und Forschen
1982 Einladung von EMS, Stockholm (Produktion von ETUDE IN GRAU), Erlernen der Programmierprache FORTRAN
1983 Mathematische Arbeiten über den multidimensionalen Raum
1987-88 Entwicklung von physikalischen Modellen fuer Saiten und Membrane 1998-99 Erforschung von Primzahlquotienten für harmonikale Anwendungen
Seit 1989 Arbeiten im Bereich der Computermusik ausschliesslich mit eigener Software 1989-2007 Vorlesung Theorie der Elektroakustischen Musik an der Musikhochschule Wien Seit 1994 Vorträge und Gastvorlesungen in Österreich und in der Slowakei
Seit 2010 Leitung der Meisterkurse ‘Electric Orpheus Academy’
Produzent
2000 Gründung eines eigenen CD-Labels canto crudo
Ab 2000 Veröffentlichung der eigenen Werke auf CD (z.Z. Werke 1-14), des Nachlasses des Sythesizervirtuosen Dieter Feichtner (1943-99) sowie Archivaufnahmen (Friedrich Gulda, Ursula Anders)
Zusammenarbeit
1978 mit Dieter Feichtner – KRONPRINZ RUDOLFS TRAUM (Musik zu dem Experimentalfilm ‘Einsteins Traum’ von Karl Heinz Koller)
1978-86 mit Renate Porstendorfer – MUGL ENTSTEIGT, MÄRCHEN, STYX
1986/87 mit Friedrich Gulda – LANDSCHAFT MIT PIANIST
1999 mit Alexandra Sommerfeld und Thomas Kamper – BETIRI
2000 mit Alexandra Sommerfeld – BELCANTO
2002 mit Bert Gstettner (Tanz*Hotel) – KATHARSIS, GROSSE FUGE
2003 mit Gilbert Handler – WIEDERWÄRTIG GUT (eine fiktive Radiosendung) 2004 mit Yosi Wanunu – MEET THE COMPOSER
Seit 2004 mit Gilbert Handler und Alexandra Sommerfeld – DIE RELATIVITÄTSTHERAPIE 2005/07 mit Thomas Kamper – JOKEBOX, ZUR SCHÖNEN AUSSICHT
2007/09 mit Bert Gstettner (Tanz*Hotel) – MINIFESTIVAL, CARGO
2008/10 mit Thomas Gorbach – THE ELECTROACOUSTIC PROJECT
2014 mit Karl Wozek u. Peter Cerny – MISSING LINK
2015 mit Peter Cerny u. Alexandra Sommerfeld – FAST TÖDLICHE VÖGEL DER SEELE 2015/16 mit Bert Gstettner u. Hannes Mlenek – MEDUSA*EXPEDIT, MEDUSA*ODE
Preise und Auszeichnungen
1979/89 Staatsstipendium für Komponisten
1995 Publicity-Preis der Austro Mechana
2000 Würdigungspreis des Landes Niederösterreich
2004 Kulturpreis der Stadt Linz
2005 Aufnahme der Komposition EVE in die ‘Anthology of Noise and Electronic Music’ 2006 Honorary Mention Ars Electronica
Werke (Tonbandkompositionen und Computermusik)
ETUDE 0, 1973, 2-kanal, 3min
MUGL ENTSTEIGT II, 1975, stereo, 20min
MUGL ENTSTEIGT I, 1975/76, mono, 25min
MÄRCHEN, 1977, stereo, 14min (Projektion: Renate Porstendorfer)
TRIO I, 1978, 3-kanal, 8min
ETUDE IN GRAU, 1978/79, 10-kanal, 30min (Realisation 1982/2003)
ATEM, 1981/82, 15-kanal, 19min (nur 10-kanal Version)
TRIO II, 1982, 7min (Realisationspartitur)
WERKTAGRAGA, 1982, mono, 10min
STYX, 1983/84, 4-kanal, 44min (Projektion: Renate Porstendorfer) LANDSCHAFT MIT PIANIST, 1986, 3-kanal, 34min (Klavier: Friedrich Gulda)
BITTERSWEET, 1987, 6-kanal, 3min
EVE, 1987/88, 4-kanal, 7min
KLEINE FUGE, 1988, 4-kanal, 3min
VON ANDEREN SONNEN, 1989, mono, 15min (Projektion: Renate Porstendorfer) PHANTASIE ÜBER DEN GOLDENEN SCHNITT, 1989, mono, 5min (Projektion: Renate Porstendorfer)
KATHARSIS, 1990, 8-kanal, 10min
4 SKIZZEN, 1990, mono, 12min
FAREWELL TEMPERED PIANO, 1991, stereo, 42min
ODYSSEE, 1991, stereo, 48min
IMPS, 1991, 4-kanal, 4min
STEINBUTT VARIATIONEN, 1992, stereo, 12min
FUNKENFLUG, 1993, 8-kanal, 17min
WIND INTERMEZZO, 1993, 8-kanal, 6min
GROSSE FUGE, 1994, 8-kanal, 40min
DER ARME SPIELMANN, 1994, 5-kanal, 12min
PASSANTEN, 1996, stereo, 19min
ROLLER, 1996, stereo, 17min
FOURIER AUF DER REISE NACH PRAG, 1996, stereo, 8min
BETIRI, 1998/99, 8-kanal, 80min (Sprechoper nach einem Text von Werner Helwig, Sprecher: Alexandra Sommerfeld, Thomas Kamper)
BELCANTO, 2000, 4-kanal, 20min (Gesang: Alexandra Sommerfeld)
MITE E-LITE, 2001/02, 24-kanal, 23min
AIN’T THERE TV AFTER DEATH, 2005, stereo, 13min
SPEEDUP CHOPIN, 2006, stereo, 12min
MIASMATA, 2006, stereo, 10min
THRENODY FOR NO PARTICULAR REASON, 2011, 4-kanal, 50min
EINES TOTEN MORGENS, 2012, 7-kanal, 25min (nach einem Text von Werner Schwab) GUINNESS MILK, 2014, mono, 50min (nach einem Text von Karl Wozek)
GAMMA, 2014/15, 10-kanal, 77min
FAST TÖDLICHE VÖGEL DER SEELE, 2015, 4-kanal, 70min (zu Texten von R.M.Rilke) GEZEITENWENDE, 2017, 4-kanal, 30min (zu Haiku von Bernadette Haller)
Programme
NMS4 – numerical music system, 1987/89, DOS
FFTBOX – 1995/97, DOS
VASP – vector assembler for signal processing, 1998-2015, WINDOWS UC – universal calculator, 2002, WINDOWS
AMP – asynchronous music processor, 2002-2015, WINDOWS
Lautsprecherinstallationen, akustische Inszenierungen (Auswahl)
Festival ABSOLUTE MUSIK, Allentsteig, 1988,98,96
Festival ABSOLUTE MUSIK, Linz, 1992
AUSTRIAN SOUNDSCAPE, EXPO ’92, Sevilla
AUSTRIAN SOUNDSCAPE, Offenes Kulturhaus Linz, 1992 LANGE NACHT DER NEUEN MUSIK, Konzerthaus Wien, 1995 BETIRI, Brucknerhaus Linz, Kunsthalle Krems, 1999 KATHARSIS, Odeon Wien, 2002
GROSSE FUGE, Halle 1030, 2002
ONKEL KURT REMIXED, Halle 1030, 2003
DAS BANALE ORCHESTER, Spielboden Dornbirn, 2008
PЕЇjДЌka 17000 KДЌ